Freitag, 15. März 2013

Hallo ich würde gerne hier erfahren was euch so intressiert das ich auch sowas in den Blog schreiben kann. Was euch mehr intressiert?! ;-)

Mittwoch, 13. März 2013

Fragen hier !

Fragt und beantworte sie euch !

Rezepte

Kalter Sneaker (Kalter Hund)

Das braucht ihr:
  • 200g Butterkekse                                                
  • 400g Vollmilchkuvertüre
  • 1 EL Speiseöl
  • 200 g Kokosfett
  • 200 g Kakaogetränkepulver
  • 2 Eier
  • Bunte Streusel zum Verzieren
  • Eine Kasten-Kuchenform


Und so geht's:
Zuerst pinselt ihr die Kastenform mit Öl ein. Dann wird die Kuvertüre zusammen mit dem Kokosfett im Wasserbad geschmolzen, vorsichtig arbeiten, denn das Wasser muss heiß sein! Das Kakaogetränkepulver verrührt ihr mit den Eiern und rührt es anschließend in Kuvertüre und Kokosfett ein. Anschließend schichtet ihr immer eine Lage Schokolade und eine Lage Kekse abwechselnd in der Kastenform.

Achtung! Den kalten Sneaker sollte man über Nacht kaltstellen! Vor dem Anrichten stürzt ihr ihn auf einen geeigneten Teller und verziert ihn mit den bunten Streuseln. Anschließend in 1-2 cm dicke Scheiben schneiden. Fertig ist der kalte Sneaker! 

 Für Ostern...

 

Ostergebäck


Zutaten

  Für den Teig:
125 g Butter
125 g Zucker (fein)
1/2  Zitrone(n), unbehandelt, Saft und Schale davon
2 kleine Ei(er)
300 g Mehl
150 g Speisestärke
1 Msp. Backpulver
  Für den Guss:
150 g Puderzucker
Ei(er), das Eiweiss davon
 Becher Rum oder Zitronensaft
  Zum Verzieren:
  Kokosraspel
  Zucker, grob
  Schokoladenraspel
  Zucker - Perlen

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 45 Min. Ruhezeit: ca. 1 Std. / Schwierigkeitsgrad: simpel / Brennwert p. P.: keine Angabe
Alle Teigzutaten schnell verkneten, zu einer Kugel formen und in Folie gehüllt ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Dritteln, jede Portion auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Den übrigen Teig jeweils wieder in den Kühlschrank legen.

Österliche Figuren (evtl. Schablonen basteln) ausstechen oder ausschneiden, auf das mit Backpapier belegte Blech heben.

Bei 200° C im vorgeheizten Ofen ca. 10 - 12 Minuten backen lassen.
Auf einem Kuchengitter etwas abkühlen lassen.

Den Puderzucker sieben und mit Eiweiß und Rum oder Zitronensaft glatt rühren. Die noch warmen Plätzchen damit bestreichen. Die noch feuchte Glasur mit Kokosflocken, Zuckerperlen, Schokostreusel und Hagelzucker verzieren. Trocknen lassen, sehr trocken aufbewahren. 
 
Viel spaß beim Backen!

Leseprobe für den 3 Band

Leseprobe Band 3: Die Wilden Küken - Endlich Ferien!

Sneaker sah in dem Kinderwagen so niedlich aus, dass Lilli trotz seines Gipsbeines über ihn schmunzeln musste. Sie fuhr ihr Hundebaby Richtung Schiebetor, klappte dann aber gleich wieder die Bremse gegen die Räder und lief zurück, um ihrem Vater noch kurz Bescheid zu sagen. In der Werkstatttür prallte sie mit Ole zusammen.
»Was willst du denn hier?«, fuhr Lilli ihn an und entdeckte, dass er die kleine Werkzeugtasche ihres Vaters in der Hand hielt. »Wohin willst du damit?«
Ihr Vater kam an die Werkstatttür. »Das geht schon in Ordnung, Lilli, ich hab ihm das Werkzeug geliehen.«
Lilli schaute zwischen ihrem Vater und Ole hin und her. »Aber wofür denn?«
»Das wirst du schon noch rechtzeitig sehen.« Lillis Vater wischte mit einem Lappen über das Schild der Schreinerei.
Ole verstaute das Werkzeug in seinem Rucksack. »Also ich brauch das für, äh … für den Campingbus!« Für den Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als würde er Lillis Vater zuzwinkern.
Sneaker bellte und erst jetzt entdeckte Ole den Kinderwagen. »So sieht also deine Ferienplanung aus. Du spielst den Chauffeur für Sneaker. Echt cool, Oberküken.«
Lilli spürte förmlich, wie ihr die Zornesröte ins Gesicht stieg. Sie wollte Ole jetzt so richtig die Meinung sagen, ihm ihre ganze Wut an den Kopf werfen, aber es war, als wären plötzlich alle guten Schimpfworte aus der Welt verschwunden. Lilli klappte den Mund auf und zu und heraus kam nur: »Hoffentlich regnet es am Bodensee.«
Oles dunkelblaue Augen schienen noch dunkler zu sein als sonst. »Danke fürs Werkzeug, Herr Holler!«, sagte er und flankte über das Einfahrtstor.
Zum Glück musste Lilli beim Tierarzt nicht lange warten. Deutlich konnte man auf den Röntgenbildern die Bruchstelle erkennen. Der Tierarzt aber meinte, der glatte Bruch würde gut verheilen. »In drei Wochen machen wir ihm den Gips ab und dann ist er wieder ganz der Alte.«
Erleichtert verließ Lilli die Praxis. Sneaker humpelte ihr voran in den Lift. Lilli drückte auf Erdgeschoss und betrachtete sich im Spiegel an der Rückwand. Sie formte mit den Lippen ein Fischmaul und tat, als würde sie unter Wasser blubbern. Dann zog sie die Augenwinkel zur Seite und machte sich Schlitzaugen. Sie blies die Backen auf, schielte und lachte über ihre eigenen Grimassen. Aber dann strich sie sich die rotbraunen Locken aus dem Gesicht und blickte ihrem Spiegelbild in die grünen Augen. »Lilli Holler«, murmelte sie und kam sich plötzlich ganz fremd vor.
Draußen überquerte sie mit Sneaker die Bahnhofstraße und hob den Hund wieder in den Kinderwagen, den sie zuvor mit ihrem Fahrradschloss an einer Parkbank festgekettet hatte. Lilli setzte sich in die Sonne und holte den Napf aus dem Netz des Kinderwagens. Sie goss aus ihrer Trinkflasche erst etwas Wasser für Sneaker in den Napf und trank dann selbst einen Schluck. Der Minutenzeiger der Bahnhofsuhr zeigte senkrecht nach unten. Bis zu ihrem Bandentreffen bei Bob hatte Lilli noch jede Menge Zeit, also schaute sie den Reisenden zu, die aus dem Bahnhofsgebäude herauskamen oder die breiten Stufen zum Haupteingang hinaufhetzten.
»Schau mal, Sneaker, die haben es richtig eilig.« Vier alte Männer in kurzen Hosen und mit Baseballkappen auf den hochroten Köpfen rannten über den Bahnhofsplatz. Eine Frau in einem grauen Kostüm redete sehr aufgeregt in ihr Handy.
Lilli kippte noch einen weiteren Schluck Wasser in Sneakers Napf. Hinter einem Obststand umarmten sich ein Mann und eine Frau zum Abschied. Lilli kniff die Augen zusammen. Aus dem Bahnhof kam soeben ein Junge. Er trug einen vollbepackten Rucksack auf dem Rücken und eine Plastiktüte in der Hand. Gefährlich schwankend, holperte der Koffertrolley, den er hinter sich herzog, über die Stufen.
»Was meinst du, Sneaker, wo der wohl herkommt?« Lillis Hand kraulte Sneakers Fell.
Während sich der Junge eine Tüte Trauben kaufte, redete er in einer fremden Sprache so laut mit dem Obsthändler, dass Lilli fast jedes Wort hören, aber natürlich nicht verstehen konnte.
»Er ist Italiener«, sagte Lilli, und genau in diesem Moment drehte der Junge sich um. Lilli wich seinem Blick aus und zog die Riemchen ihrer Sandalen fester. Der Junge steuerte jetzt direkt auf sie zu, lächelte kurz, hievte den Trolley auf die Bank, legte die Traubentüte darauf und nahm den Rucksack ab. Dann setzte er sich und fing an, die Trauben zu essen.
Aus dem Augenwinkel beobachtete Lilli den Jungen auf der anderen Seite des Gebirges aus Trolley, Rucksack und Plastiktüte. Wenn er kaute, bewegten sich die schwarzen Locken auf seinen Schläfen. Er streckte die Beine aus und gähnte. Seine Lider waren jetzt fast geschlossen, seine schwarzen Augen verschwanden hinter dem Fächer seiner langen Wimpern.
Lilli packte den Napf wieder in das Netz. Sneaker hockte im Kinderwagen und reckte stolz die Schnauze in die Luft. »Dann bin ich eben dein Chauffeur. Und wenn Ole sich dreimal kaputtlacht.« Lilli wollte losschieben, hatte aber vergessen, die Bremse des Kinderwagens zu lösen. »Dabei hab ich mir die Ferien so toll vorgestellt. Ich dachte, ich und Ole …« Lilli klappte mit dem Fuß die Bremse weg. »Ich dachte, wir könnten auch gemeinsam mal was unternehmen, Grottenolm hin, Grottenolm her, aber …« Lilli hielt mitten im Reden inne. Hatte sie das jetzt laut gesagt? Es passierte öfter, dass Lilli in Gedanken redete, aber auch das Gegenteil kam vor, und sie sagte laut, was sie gerade dachte. Zum Glück war der Typ auf der Bank Italiener. Lilli nickte ihm stumm zu und wandte sich zum Gehen, da sprach der Junge sie an. »Verzeihung, ich habe gehört, was du gesagt hast, aber ein Wort habe ich nicht verstanden. Was ist denn ein Grottenolm?«
Er kann Deutsch, schoss es Lilli durch den Kopf, und verwirrt wusste sie einen Augenblick lang nicht, was sie tun sollte. Einfach weggehen oder mit ihm reden. Der Junge war inzwischen aufgestanden und die Sonne blendete ihn.
»Ein Grottenolm ist ein Schwanzlurch«, sagte Lilli. »So eine Art Molch, Grotte wie Höhle, also ein Molch in einer Höhle, also so was Ähnliches wie eine Eidechse, aber ein Grottenolm kann auch ein Junge sein, der einfach abhaut und …« Lilli hielt die Luft an. Was redete sie denn hier? Mit einem Wildfremden!
Sie lächelte schief und machte, dass sie wegkam. Bis sie mit dem Kinderwagen endlich um die nächste Ecke bog, spürte sie den Blick des fremden Jungen in ihrem Rücken. Lilli verlangsamte ihre Schritte und beruhigte sich wieder etwas. Sneakers Bein verheilte gut, es war ein wundervoller Sommertag, und gleich würde sie sich mit ihren Freundinnen in der Eisdiele treffen. Und Bobs Oma machte das beste Pistazieneis der Welt. Die Vorfreude auf den süßen Geschmack grüner Nüsse vertrieb den letzten Rest der leisen Peinlichkeit, die Lilli eben noch empfunden hatte.
Lilli ließ den Schiebebügel des Kinderwagens los und schob sich die dichten Locken aus dem Nacken. Ein kühlender Lufthauch strich um ihren Hals, Sneaker bellte, Lilli drehte sich um und erschrak. Keinen Steinwurf von ihr entfernt, zerrte der Junge seinen Rollkoffer hinter sich her über die Straße.
Verfolgte sie der Kerl etwa?... 

Leseprobe 2 Band

Leseprobe Band 2: Die Wilden Küken - Eisalarm

Die Eishalle war erfüllt von Musik, Stimmengewirr und Gelächter. Am Rand der Eisfläche war mit einer rotweißen Flatterleine ein kleines Gebiet für eine Gruppe Kindergartenkinder abgesperrt, die kreischend und johlend hin und her rutschten oder auf dem Bauch übers Eis robbten. Lilli kam es vor wie eine verkehrte Welt, draußen regnete es, aber hier drin war der herrlichste Winter. Auch wenn sie noch nie Schlittschuh gelaufen war, angesichts des bunten Treibens auf dem Eis klopfte ihr Herz jetzt voller Vorfreude.
»Komm, da hinten ist Gelatino.« Von der Treppe zwischen den Tribünen aus winkte Bob ihm zu. Lillis Augen suchten die Eisfläche nach bekannten Gesichtern ab, da raste auch schon Mitch in ihr Blickfeld. Mit hochrotem Gesicht jagte er dem Puck nach, den er mit seinem Eishockeyschläger vor sich hertrieb. Lilli musste unwillkürlich lächeln, als sie Little entdeckte, der vorsichtig einen Stuhl vor sich her schob. An dessen Lehne geklammert, machte er so vorsichtige Schritte, als befände er sich auf dünnstem Eis und würde jede Sekunde damit rechnen, einzubrechen. Lilli legte die Hände wie einen Trichter an den Mund. »Wo ist denn Ole?«
Little blickte nicht mal auf. Lilli war sich nicht sicher, ob sie den allgemeinen Lärm übertönt hatte. Mitch jedoch drehte sich um, aber anstatt zu antworten, richtete er den Eishockeyschläger wie ein Gewehr auf Lilli und ballerte drauflos, als wäre er einer der Helden aus seinen Actionfilmen. Genau wie Lilli, Bob und Very waren auch Mitch, Little und Ole eine Bande: die Grottenolme. Die Jungs hatten ihnen schon so manchen Streich gespielt, aber die Wilden Küken waren den Olmen nichts schuldig geblieben. Derzeit herrschte allerdings Waffenstillstand zwischen den Banden. Very streckte Mitch, der ihr durch die gläserne Sicherheitswand vor den Tribünen hindurch Grimassen schnitt, kurz ihre spitze Zunge raus und zog Lilli am Ärmel weiter Richtung Schlittschuhverleih. Gelatino half gerade einer Eisläuferin aus den Schlittschuhen.
»Omeiomei, de san ja eiskoid!« Gelatino begann, der jungen Frau die Füße zu massieren. Gelatino hieß eigentlich Georg Hadersdorfer, hatte seit Kurzem den Führerschein und kam nicht etwa aus Italien, sondern aus Bayern, genauer gesagt aus Rosenheim. Im Sommer jobbte er als Eisverkäufer in der Eisdiele von Bobs Mutter. Im Winter half er ab und zu im Schlittschuhverleih der Eisbahn aus. Bob durchstöberte die Regale nach passenden Schlittschuhen für sich und Lilli.
»Wir können die doch gratis leihen?«, sagte sie in Gelatinos Richtung und drückte Lilli ein Paar Schlittschuhe in die Hand. Aber Gelatino ließ nicht mit sich handeln und verlangte den vollen Preis. Weil Lillis Geld schon für den Eintritt draufgegangen war, legte Very ihr den Betrag aus. Very bekam pro Woche so viel Taschengeld wie Lilli und Bob zusammen im Monat. Very legte das Geld neben ihn auf die Sitzbank, aber Gelatino hatte nur Augen für die Eisläuferin. Da tauchte hinter ihm Giulia, Bobs ältere Schwester, auf und zwinkerte den Wilden Küken erst verschwörerisch zu, dann räusperte sie sich.
»He, Gelatino, wird deine Freundin da nicht eifersüchtig?« Gelatino hatte überhaupt keine Freundin. Das wussten er und Giulia und die Wilden Küken, aber nicht die Eisläuferin. Leicht pikiert zog sie ihren Fuß aus seinen Händen und machte sich aus dem Staub. Giulia lachte frech und lief zu ihrem Freund Justin, der schon ungeduldig auf sie wartete. Missmutig schaute Gelatino zu, wie Giulia Justin zur Begrüßung einen langen Kuss gab. Bob schob Lilli vor sich her Richtung Eisbahn. »Meine Schwester will zu Justin ziehen, und wenn das klappt, dann krieg ich Giulias Zimmer!«
Lilli und Very waren beide Einzelkinder. Für sie war ein eigenes Zimmer eine Selbstverständlichkeit. Aber Bob schlief noch immer zusammen mit ihrem kleinen Bruder in einem Etagenbett.
Wie versprochen, hakten sich die Freundinnen bei Lilli links und rechts unter, sobald sie auf dem Eis waren. Die drei Wilden Küken summten die Musik aus den Lautsprechern mit und setzten, dem Rhythmus folgend, im Gleichschritt Fuß vor Fuß. Immer schneller glitten sie übers Eis und immer sicherer fühlte sich Lilli. Mitch kreiste um sie herum und versuchte immer wieder, seinen Puck gegen die Kufen der Wilden Küken zu schießen.
»Lass das, du Knallkopf«, rief Very. »Bis zum ersten Schnee herrscht doch Waffenstillstand.« Aber schon wieder musste Very dem Puck ausweichen. »Na, warte.« Sie ließ Lilli los und nahm wutschnaubend Mitchs Verfolgung auf. Ein paar wacklige Schritte fuhr Lilli, auf Bob gestützt, weiter, bis Bob sie einfach auf Littles Stuhl absetzte und ebenfalls hinter Mitch herjagte. Little hüstelte und stellte in sachlichem Ton fest: »Du bist zwar etwas schwer, aber ich schiebe dich trotzdem.« »Das ist aber lieb von dir«, sagte Lilli mit leisem Spott. Little schob immer langsamer und ächzte.
»Die Schwerkraft setzt sich aus der Erdanziehung abzüglich der durch die Erdrotation bewirkten Zentrifugalkraft zusammen.« Little war Oles Zwillingsbruder. Sein richtiger Name war eigentlich Linus, aber alle nannten ihn nur Little, manche auch Professor Little. Die Brüder waren keine eineiigen Zwillinge, und weil sie sich ziemlich unterschiedlich kleideten und Ole viel längere Haare hatte, konnte man die beiden gut auseinanderhalten. Lilli legte den Kopf zurück und blickte in Littles Augen. Sie waren genauso tiefblau wie die von Ole. »Wo ist denn dein Bruder?« »Die vom Eishockeyklub haben noch eine Besprechung.« Lilli zog die Füße hoch. Haarscharf sauste erst Very mit vollem Karacho vorbei und gleich hinter ihr Mitch. »Gib her, Very, oder ich …« Mitch keuchte. Er war ziemlich aus der Puste. Very hatte sich seinen Eishockeyschläger geschnappt, fuhr jetzt elegant rückwärts und wedelte dabei mit dem Schläger vor Mitchs Nase herum, als würde sie einen Hund mit einem Knochen locken. »Fass, Hundi, fass!« Hinter den beiden her lief Bob mit dem Puck in der Hand. Je erschöpfter und plumper sich Mitch auf dem Eis bewegte, desto graziöser schwebte Very. Genau in dem Augenblick, in dem Mitch die Hand nach seinem Schläger ausstreckte, drehte Very eine Pirouette und Mitch griff ins Leere. Er verlor das Gleichgewicht, drehte die Arme wie Windmühlenflügel und landete auf seinem Hinterteil. »Die Gravitation bewirkt beispielsweise, dass Gegenstände zu Boden fallen«, beendete Little gerade seinen Vortrag über die Schwerkraft. »In diesem Fall wohl eher Olme.« Lilli versuchte gar nicht erst, ihr schadenfrohes Lachen zu unterdrücken. Little schob den Stuhl mit der lachenden Lilli darauf noch einen Meter weiter und hielt direkt vor dem sich aufrappelnden Mitch. Gleichzeitig bremsten auch Very und Bob mit knirschenden Kufen.
Mitch warf sich heldenhaft in die Brust. »Toller Stunt, was?« »Das muss genäht werden«, sagte Little in sachlichem Tonfall. Mitch tastete erschrocken seine Stirn ab und murmelte ängstlich: »Was muss genäht werden?« »Deine klaffende Wunde …« Bob biss sich auf die Lippen und drehte Mitch herum. Und da sah es auch Lilli. Zwischen den Gesäßtaschen seiner Jeans klaffte ein kaum zu übersehender Riss. Mitch fasste sich ans Hinterteil und lief noch röter an, als er schon war. Fast tat er Lilli jetzt leid. Trotzdem konnte sie nicht aufhören zu lachen. Und Bob erst recht nicht. »Hübsche Boxershorts«, sagte Very und hielt Mitch ihre ärmellose Daunenweste hin. Sie war einen Kopf größer als er, und die Weste war lang genug, um Mitch aus der Patsche zu helfen. Erleichtert, von sich ablenken zu können, deutete Mitch auf den Verkäufer, der eben seinen Wagen auf die Eisbahn schob. »Wer will einen Donut?«
»Wir!« Very und Bob folgten Mitch. Little fuhr ihnen auf unsicheren Beinen hinterher. Nur Lilli blieb auf dem Stuhl zurück. Sie hatte keinen Hunger, und jetzt, wo keiner mehr auf sie achtete, probierte sie das mit dem Stuhl aus. Sie stellte sich wie Little hinter die Lehne und setzte sich in Bewegung. Der Stuhl gab ihr Halt und Sicherheit und tatsächlich bekam sie allmählich ein Gefühl fürs Eislaufen...

Leseprobe für den 4 Band

Leseprobe zu Band 4: Die Wilden Küken - Es spukt!

„Was ist das denn?“ Enya hob ein abgebrochenes Stück Marmor aus der randvollen Truhe. Stirnrunzelnd legte sie es auf den Tisch.
Lilli öffnete die Werkzeugkiste. Aber auch darin war kein Platz für das Hexenbrett. Lilli stutzte. „Das ist doch keins von unseren Seilen.“ Sie hielt einen Strick hoch, der zu einer Galgenschlinge verknotet war. Gleichzeitig fiel ihr Blick auf das Bullauge. Strahlenförmig angeordnet, steckten Federn in dem runden Holzrahmen und auf dem winzigen Fensterbrett darunter lag ein seltsames Knäuel.
Bob zog einige der Federn aus den Ritzen. „Das sind keine Hühnerfedern!“
Enya untersuchte das Knäuel. „Das ist ein Gewölle. Das haben wir doch in Bio gelernt. Die unverdaulichen Nahrungsreste, die Raubvögel auswürgen.“ Sie hielt den Ballen näher ans Bullauge und jetzt konnten alle die Reste von Federn, Fell und winzigen Knochen erkennen.
„Igitt.“ Very schüttelte sich angeekelt.
„Da stimmt doch was nicht.“ Bob kratzte sich am Hinterkopf. „Hier kommt doch kein Raubvogel rein!“
„Das geht nicht mit rechten Dingen zu“, flüsterte Enya und legte das Gewölle auf das Marmorstück.
Immer panischer werdend, durchsuchten sie das ganze Unterdeck und schließlich lagen ein Gewölle, ein mottenzerfressener Sack, ein Galgenstrick, ein verbogener Löffel, eine verrostete Petroleumlampe und sieben Federn vor ihnen auf dem Tisch.
Enya sagte, was alle dachten: „Das stammt alles aus der alten Mühle.“
„Aber, das kann nicht sein!“ Verwirrt versuchte Lilli, ihre Gedanken zu ordnen, und packte die Fundstücke hastig in den zerschlissenen Sack. „Los, kommt mit.“


An der Kapelle angekommen, warfen die Wilden Küken ihre Räder ins Gras, Lilli zerrte den Sack aus ihrem Gepäckkorb und rannte damit zur Mühle. Sie drückte die eiserne Klinke, scharrend fuhr die alte Tür über die Dielen. „Ist da wer?“Aneinandergedrängt standen die Freundinnen neben Lilli in dem kühlen Gemäuer und lauschten. Leise erklommen sie Stufe für Stufe, stiegen vorsichtig über die morsche Stelle und betraten den Dachboden. Eine Eule hockte im Gebälk und drehte langsam den Kopf. Riesige gelb umrandete Pupillen starrten Lilli an. Der große Vogel stieß ein heiseres Krächzen aus und flatterte durch das kaputte Giebelfenster.Eine Feder schwebte schaukelnd zu Boden. Die Luft hier oben war stickig und heiß. Und obwohl sie vom Laufen erhitzt war, fror Lilli. Mit klammen Fingern zog sie die sieben Federn aus dem zerschlissenen Sack und verglich sie mit der Eulenfeder. „Hier ist auch noch so ein Gewölle“, sagte Enya. Lilli legte das Gewölle und die Federn aus dem Sack auf den Boden. Unten im Hauptraum der Mühle fanden sie auf dem Fensterbrett eine kreisrunde Stelle im Staub, auf die genau die Petroleumlampe passte. Sie warfen die Galgenschlinge auf einen Haufen mit alten Stricken und den Löffel zu dem restlichen Sperrmüll. Der Sack landete bei anderen zerschlissenen Säcken. Jetzt hielt Lilli nur noch das Marmorstück in Händen. Sie ging nach nebenan und legte es wie ein fehlendes Puzzleteil auf den Waschtisch. Alles war wieder dort, wo es hingehörte. Jedes unheimliche Ding an seinem Platz.


Mit jedem Schritt, den sie sich von der Mühle entfernten, wurde ihnen leichter ums Herz. Lilli versuchte, das nagende Rätsel einfach zu vergessen – wie einen sinnlosen Traum. Aber als sie ihren Freundinnen das Gemälde in der Kapelle zeigte, überlief sie erneut ein kalter Schauer.
Bob trat einen Schritt näher. „Komisch. Irgendwie erinnert mich das an das Bild aus dem Schlangenbach.“
„Vielleicht hat dieser Moosbacher ja beide Bilder gemalt“, mutmaßte Enya.
„Das denke ich auch!“ Lilli überlegte. „Der Küster hat gesagt, das Bild hier in der Kapelle ist mehr als hundert Jahre alt.“ Sie strich sich nachdenklich übers Kinn. „Und auf dem Waldfriedhof gibt es jede Menge Grabsteine aus dieser Zeit.“
„Was haben denn die Bilder jetzt mit dem Friedhof zu tun?“ Bob verdrehte genervt die Augen.
„Gut möglich, dass der Bilder malende Müller dort begraben liegt“, sagte Lilli leise.
„Was er wohl für ein Mensch war, dieser R. Moosbacher?“ Enya berührte mit der Fingerspitze die Signatur auf dem Gemälde. „Auf seinem Grabstein steht sicher sein voller Name.“
Very nickte. „Vielleicht sollten wir sein Grab suchen und …“ Sie senkte die Stimme. „… seinen Geist beschwören!“
Bob stieß die Kapellentür auf. „Ich hab die Schnauze voll von euren Spukgeschichten!“
Lilli packte Bob an den Schultern. „Du denkst doch nicht, dass wir den ganzen Krempel auf die Mystery gebracht haben?“
Bobs Kugelaugen funkelten Lilli an. „Wer denn sonst?“
Während Very und Enya schon hinter Bob herliefen, warf Lilli noch einen Blick zurück Richtung Friedhof. Zwischen den Büschen und Bäumen war der überwucherte gusseiserne Zaun nur zu erahnen.
Anders als auf dem Hinweg nahmen sie nicht die Straße, sondern schoben die Fahrräder über die Hahnenfußwiese. Lilli, Very und Enya versuchten aufs Neue, Bob davon zu überzeugen, dass keine von ihnen die Sachen auf der Mystery versteckt hatte.
„Vielleicht war es der Alte?“, überlegte Lilli laut. „Er will, dass wir uns von der Mühle fernhalten. Also jagt er uns einen gehörigen Schrecken ein, damit wir uns dran halten.“
Bob riss im Vorbeigehen ein paar Löwenzahnblätter ab. „Der weiß doch nichts von der Mystery.“
„Wieso nicht?“, fragte Very. „Alle Bauern hier in der Gegend kennen das Schiff.“
„Und wie sollte er das Zahlenschloss aufkriegen?“ Enya stellte sich mit einem Bein aufs Pedal und rollte ein Stück.
„Und aus dem gleichen Grund kommen auch die Grottenolme nicht infrage.“ Lilli blieb neben der Silberpappel stehen.
„Außerdem wissen die nix von der Mühle!“, sagte Bob.
Lilli kletterte in die Pappel und spähte Richtung Keltenwald. „Sie arbeiten schon wieder an ihrem Hochsitz!“ Oben am Waldrand waren drei winzige Gestalten zu erkennen. Lilli bereute es, ihren Operngucker an Bord der Mystery gelassen zu haben.
Kaum hatten sie die Hügelkuppe erreicht, da ertönte aus dem Keltenwald auch schon Mitchs Stimme. „Keinen Schritt weiter!“ Mit seiner neuen Wasserpistole im Anschlag stellte er sich den Mädchen in den Weg. Neben ihm kam Little aus dem Gebüsch. Ole hockte oben im Hochsitz und grinste frech. „Hi, Oberküken!“
Lilli ließ ihr Rad ins Gras fallen und strich sich die Locken aus der Stirn. Oles Augen schimmerten so dunkelblau über ihr, dass Lilli am liebsten gar nicht aufgehört hätte, ihn anzusehen.
Little beschrieb mit ausgestrecktem Arm einen Bogen. „Die Weiherwiese gehört euch, aber das hier ist unser Territorium.“
„Genau!“ Mitch warf sich die Wasserpistole über die Schulter und blickte zu Ole. „Gunnery Seargent Mitch erbittet Feuerbefehl für Bazooka!“
„Wir sind hier nicht in einem deiner beknackten Computerspiele!“ Very zeigte auf Mitchs Fuß. „Außerdem ist dein Schnürsenkel offen.“
Während Mitch sich nach seinem Schuh bückte, riss Very ihm mit einer blitzschnellen Bewegung die Wasserpistole aus der Hand. „Reingefallen.“
Mitch glotzte auf seine Sandalen, die überhaupt keine Schnürsenkel hatten. „Mist!“
„Und jetzt: Flossen hoch!“, rief Very und fügte mit verächtlichem Lächeln hinzu: „Gunnery Seargent Mitch!“
Behände kletterte Ole die Leiter herunter und stellte sich neben Lilli. „Ihr habt uns mit der Liane reingelegt, wir euch mit dem Zehenkäse, also sind wir quitt!“
Lilli umklammerte mit einer Hand den Leiterholm. „Toller Hochsitz, übrigens!“ Eben wollte sie ihren Fuß auf die unterste Sprosse setzen, da schob Ole sich zwischen sie und die Leiter.
„Wie wär’s mit einer kleinen Beatmung!“ Ole grinste frech.
Und Mitch johlte: „Küssen, küssen!“
Lillis Wangen glühten vor Wut und Scham. Zugleich hörte sie hinter sich Very irgendetwas von Kontaktstufen faseln, Mitch grölte erneut sein „Küssen, küssen!“, und Ole lehnte so unverschämt lässig an der Leiter … Lilli musste etwas tun. Ihn küssen oder … Oder ihn an den Schultern packen, ihr Bein vorstrecken und ihn zu Fall bringen.
Ole, der mit so einem Judogriff nicht gerechnet hatte, knickte sofort ein und rollte ins Gras. Triumphierend wollte Lilli schon die Leiter hoch, fühlte sich aber am Knöchel gepackt, torkelte und fiel rücklings ins Gras.
„Zweikampf der Giganten!“, schrie Mitch.
Lilli schnellte hoch, wich Oles Griff aus, schlang ihren Arm um seinen Hals und nahm ihn in den Schwitzkasten. Mit ganzer Kraft rang sie ihn nieder, aber Ole wuchtete sie zur Seite und presste sein Knie auf ihren Ellbogen. Lilli bäumte sich auf, konnte sich aber nicht befreien. Wie von weit her drang ein Motorengeräusch an ihr Ohr und das Rufen der Küken.
Ole ließ Lilli los. Über die Hügelkuppe näherte sich ein großer Traktor. In der Fahrerkabine erkannte Lilli Herrn Hallhuber, der im Auftrag von Verys Opa zweimal im Jahr die Weiherwiese mähte.
Eilig räumten Very, Bob und Enya die Fahrräder aus dem Weg. Very winkte grüßend zu Herrn Hallhuber, der mit einem Hupen zurückgrüßte. Lilli drehte sich um und blickte in Oles Gesicht. „Unentschieden?“, fragte sie.
„Unentschieden!“, bestätigte Ole. Er zupfte einen Grashalm aus Lillis Haaren und rannte hinter Mitch und seinem Bruder her in den Keltenwald.